2023
Endlich gibt es mal wieder ein paar Zeilen und Bilder aus Schweden.
Matze und ich waren kurz vor Weihnachten leider beide ziemlich erkältet, haben dann aber ein ganz gemütliches Weihnachtsfest verbracht. Nur das gute Essen musste ausfallen, da ich wirklich garnichts geschmeckt habe. Den Lachs gab es daher ein paar Tage später mit frischem, selbsgebackenen Brot vom Bäcker von Lindhöjden.
Später sind wir gut und ganz gediegen ins neue Jahr gestartet.
Meine Schwester war mit ihrer Familie über Silvester bei uns ❤️ Dazu eine kleine Geschichte aus dem schwedischen Winter.
Nachdem es im Dezember wie berichtet (zwischendurch) richtig kalt war, war vor Silvester fast der ganze Schnee geschmolzen und im Garten gab es nur noch lauter Eiswege — zur Werkstatt, zum Holzraum und zum Hühnerstall. Die Straßen in der Umgebung waren ebenso mit mehreren Zentimetern Eis bedeckt, in dem es teilweise sogar Schlaglöcher gab — also nicht so sehr komfortabel zum Autofahren. Naja. Jedenfalls kamen meine Schwester und ihre Familie vom Flughafen mit dem Mietwagen hier her und ich hatte sie schon vor den schlechten Straßenverhältnissen gewarnt. Am Flughafen dauerte alles etwas länger als vermutet und so stellten Matze und ich uns schon auf einen langen Spieleabend ein, um wach zu bleiben.
Irgendwann war Matze so müde, dass ich zu ihm gesagt hatte, er solle doch schon ins Bett gehen. Aber er meinte: “Nein, ich habe das Gefühl, dass wir heut Nacht noch eine 'Jimny-Aktion' starten müssen" — also den Geländewagen brauchen ;-)
Ok, na gut. Wir hielten uns wach und gegen 1:00 Uhr etwa sollte meine Schwester ankommen. Irgendwann schrieb sie es würde noch 12 Minuten dauern. Wir saßen also bald gespannt am Fenster und versuchten in der Dunkelheit das Licht der Scheinwerfer zu sehen. Aber wir sahen nichts. 20 Minuten später kam dann ein Anruf: "Wir kommen nicht mehr weiter und stehen bei Euren Nachbarn".
Auf der spiegelglatten Straße war kein Weiterkommen mehr möglich. Etwa 200m vor unserem Haus stand das Auto quer und machte nichts mehr außer zu rutschen, sobald mein Schwager von der Bremse ging.
Jetzt kam also tatsächlich die ‘Jimny-Aktion’. Matze und ich stiegen in unseren kleinen Geländeflitzer und fuhren vorsichtig den Berg hinunter zu meiner Schwester.
Mit Spike-Reifen, Allrad und Differentialsperre konnten wir die gestrandete Family 'retten' und zu uns nach Hause bringen. Matze fuhr zweimal runter, um mit dem Zweisitzer auch das ganze Gepäck zum Haus zu transportieren. Das Mietauto konnten wir gemeinsam irgendwie vom Glatteis auf das Stück Wiese neben der Straße schieben und haben es dort, auf Nachbars Grundstück, einfach stehen gelassen. Wir sind dann alle glücklich und müde (gegen 2:20 Uhr oder so) ins Bett gefallen. Puh, was für ein Abenteuer.
Ich bin natürlich am nächsten Morgen gleich runter zu Arvid und Alice gelaufen und habe Bescheid gesagt, was vorgefallen war.
Wir hatten eine wunderschöne Woche zusammen und sogar Wetterglück. Es kam nochmal Schnee und es war an den meisten Tagen sogar sonnig.
Die Kinder haben es geliebt auf den See zu gehen und dort zu schlittern oder mit dem alten Spark, den wir auf dem Dachboden im Schopf gefunden hatten, zu fahren.
Ein paar tolle Impressionen von Dani, meinem Schwager
Natürlich durfte ein Gang in die Sauna nicht fehlen und selbst die Kinder sind mit rein gegangen und haben die Wärme genossen.
Es gab frischen Blaubeerkuchen mit selbsgesammelten Blaubeeren aus dem Sommer und zu Neujahr hatte Matze extra eine Neujahrsbrezel gebacken. Sogar die ersten (kleinen) Frühstückseier von unseren jungen Hennen konnten wir genießen.
Tilda hat nämlich am 2. Weihnachtsfeiertag angefangen zu legen und Selma drei Tage später. Wunderschöne pastellfarbene Eier in mintgrün (von Tilda) und hellbeige (von Selma). Auch Marta unsere schwarze Blumenhenne hat sich schon ausgiebig im Legenest umgeschaut und gestern das erste Ei nach der Winterpause gelegt.
Ansonsten haben wir das gemütliche Beisammensein in der dunkelsten Jahreszeit genossen und abends gerne Spiele zusammen gespielt. Mein Neffe war ganz bei der Sache und wollte am liebsten gar nicht ins Bett. Die Woche verging wie im Flug und wir freuen uns jetzt schon auf den Besuch meiner Schwester und ihrer Familie im Sommer.